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Die BANKEN müssen für ihre PROBLEME selber aufkommen
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Roberto Centeno

El Disparate Económico

Por
R. Centeno / S. C. Müller

Die BANKEN müssen für ihre PROBLEME selber aufkommen

Wenn man die enge Beziehung der Politik mit den Banken betrachtet, ist es nicht verwunderlich, dass derzeit keine Bank "pleite" gehen darf und sie für ihre

Wenn man die enge Beziehung der Politik mit den Banken betrachtet, ist es nicht verwunderlich, dass derzeit keine Bank "pleite" gehen darf und sie für ihre Fehler auch noch mit Steuergeldern belohnt wird.

Es ist nicht der Schutz der Konsumenten, der die Rettung von Banken notwendig macht, sondern die enorme Verschuldung vieler Staaten. Der immer wieder angebrachte Domino-Effekt ist eher so zu verstehen, dass der Bankrott von Kreditinstituten die Staaten in noch grössere Finanzschwierigkeiten bringen würde.

Dieser tödliche Kreislauf basiert auf einer ungesunden Beziehung, die vor allem auf Spanien zutrifft, wo weder Justiz, Medien, Wirtschaft und schon gar nicht die Politik unabhängig und zum Wohl der Bürger handeln.

Wie lässt es sich sonst erklären, dass derzeit kleine Firmen und Selbständige, die  90  Prozent der spanischen Wirtschaft ausmachen, pleite gehen, weil sie keine Kredite bekommen von den Banken, obwohl sie rentable Geschäfte vorzuweisen haben.

Die spanischen Bürger müssen Kürzungen bei den eh schon geringen Sozialleistungen hinnehmen und Steuererhöhungen in allen Bereichen, um die Fehler der Banken zu bezahlen. Es ist angesichts dieser Situation nicht verwunderlich, dass die Spanier derzeit auf die Barrikaden gehen und mit zunehmender Vehemenz ihre Rechte einfodern in einer Demokratie, die in Spanien immer mehr an Wert verliert.

Der gerade von der amerikanische Unternehmensberatung Oliver Wyman (OW)  vorgelegte Bericht ist ein weiterer Beweis für den enormen Betrug an der Bevölkerung, der verkauft wird, dass die Banken gerettet werden müssen, um Schlimmeres zu vermeiden. OW  hat mit der gerade veröffentlichten Untersuchung, nach der die spanische Bankenwirtschaft rund 60 Mrd. EUR braucht, um saniert zu werden, die Basis für die 5. Finanzreform der spanischen Wirtschaft vorgelegt.

Fraglich ist, warum die Regierung Mariano Rajoy gerade OW beauftragt hat, wo doch gerade diese Beratung bereits öfters mit ihren Bewertungen daneben lag, zum Beispiel mit der Analyse zur Anglo Irish Bank. Sie kürte diese als beste Bank der Welt und ein Jahr später musste sie verstaatlicht werden.

Auch die Ratingagenturen und Analysten glauben diesen Bericht der Amerikaner zur Situation der spanischen Banken nicht. Am Montag empfahlen BNP, Nomura, Mediobanca bereits lautstark, spanische Bankentitel besser zu verkaufen. Moody´s schätzt das tatsächliche Loch im spanischen Bankensektor bei weit über 100 Mrd. EUR. Spanische Staatsanleihen werden auch wegen dieser mangelnden Glaubwürdigkeit der Wirtschaftsinformationen, die veröffentlicht werden, inzwischen als "Schrottanleihen" eingestuft.

Das einzige, was jetzt schon klar ist, dass das Loch bei den Banken, egal wie hoch es ist,  vor allem die spanischen Steuerzahlen bezahlen müssen und nicht die wirklichen Verantwortlichen für diese Krise. Das erklärt die enorme Wut der Spanier, von denen  viele nicht nur ihren Arbeitsplatz in den vergangenen Monaten verloren haben, sondern auch ihre Ersparnisse in verantwortunglosen Kreditinstituten wie Bankia, Novagalicia und CAM.

Warum werden die EU-Gelder nicht dafür verwendet, die Sparer und Anleger zu entschädigen, die Opfer von Pleitebanken geworden sind und nicht dafür die schlechten Managmentstrukturen dieser Banken aufrechtzuerhalten wie im Fall von Bankia?

Es ist nur so zu erklären, dass dahinter politische Interessen stecken. Die Regierenden stehen ihren Schuldnern in der Schuld. Die Banken sind die grössten Verantwortlichen für diese Krise und sollten endlich dafür zahlen.

Wenn nicht endlich Banken pleite gehen, wird es die Demokratie tun.

*Roberto Centeno ist Wirtschaftsprofessor an der Polytechnischen Universität in Madrid. Stefanie Claudia Müller ist Korrespondentin zahlreicher deutscher Wirtschaftsmedien in Spanien, zudem schreibt sie eine Doktorarbeit über die "Rolle der Banken in der Wirtschaftskrise". 

Wenn man die enge Beziehung der Politik mit den Banken betrachtet, ist es nicht verwunderlich, dass derzeit keine Bank "pleite" gehen darf und sie für ihre Fehler auch noch mit Steuergeldern belohnt wird.