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Die Unabhängigkeitbestrebungen ruinieren die Zukunft Kataloniens
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Roberto Centeno

El Disparate Económico

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Roberto Centeno

Die Unabhängigkeitbestrebungen ruinieren die Zukunft Kataloniens

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Spaniens in der EU und damit auch für Katalonien. Genau deswegen sind die deutschen Unternehmen, Führungskräfte und Selbständigen in der Autonomen

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Spaniens in der EU und damit auch für Katalonien. Genau deswegen sind die deutschen Unternehmen, Führungskräfte und Selbständigen in der Autonomen Region beunruhigt über die aktuelle Entwicklung der Unabhängigkeitsbestrebungen unter dem Chef der katalanischen Regierung Artur Mas i Gavarró. Mitglieder des Kreis der deutschen Führungskräfte in Barcelona haben bereits vor einigen Monaten in einer Privatinitiative ihrem Unmut Luft gemacht. 60 Unternehmer, Freiberufliche und Manager, mehrheitlich Deutsche, haben eine Erklärung an die Medien geschickt, in der sie den Kurs der katalanischen Regierung kritisieren:“Der Nationalismus hat im vergangenen Jahrhundert unermessliches Leid nach Europa gebracht, er wird auch Katalonien nichts Gutes bringen.”

Am 9. November diesen Jahres will Más dennoch in einer Befragung, die vom spanischen Verfassungsgericht jedoch als gesetzeswidrig erklärt wurde, die Katalanen konsultieren, ob sie eine Unbahängigkeit von Spanien wollen. Das bringt das Land, das immer noch unter den wirtschaftlichen Folgen der Immobilien- und Finanzkrise leidet, in eine sehr schwierige und gefährliche Lage, die sich in den vergangenen Wochen zuspitzt und auch viele Katalanen nachdenklich stimmt.

Ein unbhängiges Katalonien ist nicht mehr Teil der EU

Vor allem deswegen, weil, wie in der “Erklärung von Barcelona” noch einmal deutlich gesagt wird, ein unabhängiges Katalonien aus der EU ausscheiden würde. Das bestätigen viele hochrangige Verantwortliche in Brüssel.

Aber um diese Geister zu stoppen, die der ambitionierte konservative Politiker Mas rief, müssen sich auch spanische und katalanische Unternehmer laut und deutlich gegen Separatismus in Spanien aussprechen. Die mutige “Erklärung von Barcelona”, die unter anderem von dem Rechtsanwalt Carlos Wienberg vorangebracht wurde, drückt aus, was viele in Spanien denken und sich nicht trauen, öffentlich zu sagen.

Die Stimmung in Katalonien kippt um, Toleranz 0

So hat sich in den vergangenen Monaten ein Ambiente entwickelt, in dem Korrespondenten in Spanien mit Marketing-Pamphleten von der katalanischen Regierung, Thinks Tanks, Kulturinstituten und anderen politischen Organismen regelrecht zugemüllt werden und das nicht nur in Englisch, sondern auch in Katalanisch. Sie werden eingeladen, sich vor Ort ein Bild zu machen, was die Separatisten wirklich wollen. Alles wird von Steuergeldern finanzier.t

Viele öffentliche Institutionen wie der Hafen von Barcelona schicken nur noch Mitteilungen in ihrer Regionalsprache an die ausländischen Korrespondenten, von denen die meisten in Madrid leben und kein Katalanisch verstehen. Auch auf mehrfachem Protest hin, werden keine spanischen Versionen verschickt. Damit wird jedoch genau das gemacht, was die Katalanen so kritisieren: Sie zwingen andere, ihre Sprache zu sprechen und ihren Regeln zu folgen, sind alles andere als tolerant.

Sie zwingen ihre Sprache auf. Sie versuchen, von etwas zu überzeugen, was nicht nur wirtschaflich, sondern auch politisch keinen Sinn macht, anachronostisch ist und auf keinen realen Fakten beruht. Die Tatsache, dass die Region Katalonien als grosser Industriestandort mehr an die Zentralkasse zahlen muss aus ihrem Steuertopf, nennt man in Deutschland “Länderfinanzausgleich”. Länder wie Bayern und Baden-Württemberg geben mehr Geld an den Bund, weil die grössten deutschen Firmen in diesen Regionen ansässig sind. Hier wird Solidarität praktiziert zwischen dem ärmeren Norden und dem reicheren Süden. Auch wenn das in Deutschland immer wieder zu Diskussionen führt, hat noch keine der Regionen, auch der Freistaat Bayern nicht, beschlossen, sich vom Rest Deutschlands abzukoppeln oder dem Rest des Landes Bayrisch aufzuzwingen. Es gibt nur eine Landessprache und das ist Deutsch, was viele Kosten erspart,. Geld, das in neue Krankenhäuser und Schulen fliessen kann.

Verzweiflung über die Gleichschaltung der Medien

Die Verzweiflung über die katalanische Frage zieht auch immer mehr ihre Kreise in einigen Teilen der katalanischen Gesellschaft, die sich unterdrückt fühlen von der extremen Propaganda “Pro Unabhängigkeit”. Einige haben sich in der Plattform https://societatcivilcatalana.cat/es gefunden. Einer der Mitglieder drückt sein Besorgnis in einem mail an Freunde und Familienmitglieder im Rest Spaniens so aus:

“Wir Ihr wahrscheinlich wisst, ist die Situation in Katalonien aufgrund des zunehmenden Drucks der Unabhängigkeitsbewegung immer besorgniserregender., weil alle lokalen Medien nur noch dieses Ziel verfolgen, alles ist gleichgeschaltet.”

Obwohl Katalonien erst 2012 eine Rettung durch den Zentralstaat anfragen musste, werden im Haushalt 2013/2014 295 Mio. Euro in die Corporació Catalana de Mitjans Audiovisuals (CCMA) investiert, die linientreuen Medien in Presse, Rundfunk und Fernsehen. Über die Zahlen, wieviel die ganze Unabhängigkeitskampagne oder auch der Kampf um die Durchsetzung einer Sprache, die gerade Mal 6000 Menschen sprechen, gibt es leider keine genauen Angaben, aber man kann von Hunderten von Millonen ausgehen, die in Sprachförderung, eigene Botschaften, eigene Fussballmannschaft, Marketing-Kampagnen und Pressereisen ausgegeben werden,

Die katalanische Politik ist doppelzüngig

Auf der einen Seite will die regierende CIU die Unabhängigkeit und damit würde sie auch aus der UE austreten, auf der anderen Seite sprechen sie ohne Scham darüber, wie sie nach den Europawahlen Europapolitik machen mit EU-Geldern und wie sie in Spanien die Jugendarbeitslosigkeit angehen wie jüngst Maria Rieradevall i Tarrés, die im spanischen Senat Girona vertritt. Die sehr sympatische Frau spricht vor einem kleinen Kreis von Journalisten, so als gäbe es die Unabhängigkeitsfrage gar nicht. Da fragt man sich als ausländischer Beobachter.: Welches Spiel wird hier gespielt? Soll alles zu einem Extrem geführt werden, um von Madrid die Finanzhoheit zu bekommen wie sie das Baskenland besitzt? Es wäre verständlich, wenn die Katalanen, aber auch die Andalusier oder die Balearen dasselbe fordern würden. Die so hochgelobte Transición und die Pakte der Volksparteien mit den nationalistischen Bewegungen beim Übergang von der Diktatur in die Demokratie erweisen sich jetzt als Bumerang.

Unternehmen würden aus Katalonien fliehen

Ein unabhängiges Katalonien müsste nicht nur die EU verlassen, sondern viele der ausländischen Unternehmen, aber auch der spanischen wie Seat, La Caixa oder Gas Natural müssten wahrscheinlich ihren Sitz von Barcelona nach Madrid verlagern, wollten sie nicht höhere Kosten und kommerzielle Nachteile durch den neuen Status Kataloniens haben, auch wenn Mas verspricht, dass er ihre Nachteile finanziell ausgleichen würde, dabei ist jetzt schon fast pleite. Die Region müsste nämlich bei einer forcierte Abtrennung von Spanien auch ihre Schulden mit dem Zentralstaat begleichen. Das heisst nach der Unabhängigkeitserklärung würden 1,36 Billionen Euro fällig. Geld, was die Region derzeit nicht hat und Katalonien direkt in Zahlungsunfähigkeit führen würde.

Europa braucht keine Nationalismen, sondern Pragmatismus

Auch wenn die laufenden Investitionen ausländischer Firmen in Katalonien nicht gestoppt wurden, auch weil viele das Urteil des spanischen Verfassungsgericht gegen die Unabhängigkeit als bindend ansehen, gibt es zunehmend Besorgnis den Kreisen ausländischer Firmen über die Situation in Katalonien. Für viele Ausländer, die aus ihrem Land, Investitionen nach Barcelona bringen sollen, wird die Arbeit durch diese einseitge Sicht auf die Verteidigung katalanischer Interessen enorm erschwert.

Aber viele trauen sich nicht wie die 60 Wirtschaftsvertreter in der “Erklärung von Barcelona” öffentlich dagegen zu protestieren, weil sie Repressalien fürchten.

Schon jetzt beschweren sich viele Ausländer in Barcelona über die Geschlossenheit der katalanischen Wirtschaftskreise, die Toleranz von den Spaniern verlangen, aber selber sich alle Geschäfte untereinander aufteilen. Von einem neuen Wind ohne Nepotismus und Korruption ist in Katalonien nichts zu spüren. Die Region weist zu dem Laster des Separatismus noch viele anderen Übel der spanischen Wirtschaft auf, von der sich sich so distanzieren wollen. “Wir Deutschen suchen jedoch Planungssicherheit, wenn wir in ein Land oder Region investieren und Katalonien kann das heute nicht mehr bieten”, bringt der deutsche Anwalt Georg Abbeg auf den Punkt. Er arbeitet für die renommierte deutsche Kanzlei Roedl & Partner in Madrid. Abbeg wünscht sich ein starkes und geeintes Spanien, das unter der Marke “made in Spain” seine Produkte und Dienstleistungen in der Welt mit Stolz verkauft wie es Italiener, Deutsche und Franzosen tun.

Historisches Datum für ein folgenschwere Ereignis

Dass Mas den 9. November als Datum für seine Befragung über die Unabhängigkeit gewählt hat, scheint mehr als ungeschickt. Es ist der Tag der Reichskristallnacht und des Mauerfalls in Berlin. 1938 zerschlugen die Nazis jüdische Geschäfte und Galerien in Deutschland und 1989 zeichnete sich das Ende des Ost-West-Konflikts ab. Deutschland bereitete ab diesem Tag seine Wiedervereinigung vor, allerdings in Übereinstimmung mit dem Rest Europas.

Seit den zwei von den Deutschen initiierten Weltkriegen wissen wir, dass wir uns nie wieder von einem falschen Nationalismus treiben lassen sollten. Auch Spanien sollte sich nicht verführen lassen von falschen Ideologien, sondern sollte Pragmatismus an den Tag legen angesichts der schwerwiegenden Probleme, die das Land wirtschaftlich und gesellschaftlich zu meistern hat. Europa sollte sich geeint präsentieren und nie wieder den Weg des Nationalismus gehen, der wie es auch in der “Erklärung von Barcelona” steht, bisher zu nichts Gutem, sondern nur zu unermesslichem Leid geführt hat.

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Spaniens in der EU und damit auch für Katalonien. Genau deswegen sind die deutschen Unternehmen, Führungskräfte und Selbständigen in der Autonomen Region beunruhigt über die aktuelle Entwicklung der Unabhängigkeitsbestrebungen unter dem Chef der katalanischen Regierung Artur Mas i Gavarró. Mitglieder des Kreis der deutschen Führungskräfte in Barcelona haben bereits vor einigen Monaten in einer Privatinitiative ihrem Unmut Luft gemacht. 60 Unternehmer, Freiberufliche und Manager, mehrheitlich Deutsche, haben eine Erklärung an die Medien geschickt, in der sie den Kurs der katalanischen Regierung kritisieren:“Der Nationalismus hat im vergangenen Jahrhundert unermessliches Leid nach Europa gebracht, er wird auch Katalonien nichts Gutes bringen.”

Artur Mas Mariano Rajoy